Nördliche und mittlere Kykladen – Segeltörn in blau und weiß

18. November 2024

Symphonie aus Meer, Landschaft und Kultur

Für viele sind die Kykladeninseln Griechenland pur mit blau-weißem Himmel und blau-weißen Häusern. In der griechischen Antike waren die Inseln der Kreis (griechisch ) um die heilige Insel Delos, was zur Bezeichnung „Kykladen“ führte. Im Gegensatz dazu waren die Inseln jenseits dieses Kreises die Sporaden (zerstreute Inseln). Die Welt der Kykladen bietet alles für einen gelungenen Segelurlaub: Stetige Winde, klares Wasser, versteckte Buchten, malerische Dörfer und antike Sehenswürdigkeiten. Eine besondere Rolle spielt der Wind . Er sorgt für Abkühlung im Sommer, ist aber für Chartersegler nicht ohne Herausforderung. Im Juli und August ist er mit 7–8 Windstärken besonders nachmittags am stärksten und kann auch 2 bis 3 Tage anhalten. Das Revier in den Kykladen ist daher für sportliches Segeln – auch mit langen Etappen – bestens geeignet.

Jede Insel präsentiert sich in unterschiedlichen Facetten; sie zu entdecken macht den Reiz für Segelcrews aus:

Kea

Louida auf Kea

© Von Michael Paraskevas, Wikipdia

Unweit von Athen ist die verwunschene, ruhige Insel das Freizeitparadies für die Athener. Der Legende nach war Kea, unter ihrem antiken Namen , von Nymphen bewohnt. Ein Löwe kam und machte den Nymphen große Angst. Sie flohen von der Insel woraufhin der Löwe zu einer sechs Meter hohen Skulptur versteinert wurde. Noch heute bewacht der Einwohner und Seefahrer.

Viele Athener haben ein kleines Haus in Kea und verbringen hier ihre freien Tage. Die atemberaubende Landschaft, verwaiste Strände mit smaragdfarbenem Wasser und die Ruhe machen Kea unvergesslich. Auf einsamen Wegen, von uralten Eichen umsäumt, lässt sich prima wandern.

Syros

Ermoupoli auf Syros

© napa74 / AdobeStock

Malerische Buchten, Wildtiere, antike Ruinen und luxuriöse Badeorte – auf Syros  gibt es so viel zu sehen, dass man gerne länger verweilen möchte. Beim Anlaufen der Insel denkt man, man wäre in Italien. Statt der typischen weißgetünchten Häuser drängen sich klassizistische Villen in Pastellfarben und elegante Gewölbebauten aneinander.

Jeweils auf einem Hügel liegen Ano Syros und Ermoupoli. Ano Syros wurde im 13. Jahrhundert nach venezianischem Vorbild erbaut. Ermoupoli ist die pulsierende Hauptstadt und zugleich Verwaltungssitz der Kykladen.

Andros

Bucht von Batsi, Andros

© Klaus Heidemann / AdobeStock

Von weitem gleicht die zweitgrößte Insel der Kykladen einem schroffen Felsen, doch der erste Eindruck täuscht: Andros ist eine der fruchtbarsten Inseln der Kykladen mit üppiger Vegetation und einer Fülle von Blumen, die im Frühling die Besucher verzaubern. Spektakuläre Ausblicke bietet die Hauptstadt der Insel, die auf einem Bergrücken liegt. Kubusförmige weiße Häuser mit roten Dächern werden in der Chora von neoklassizistischen Herrenhäusern ergänzt. Die wohlhabende Insel ist ein Rückzugsort der Reichen und hat bis heute ihre Ursprünglichkeit bewahrt. Die Zeit für einen Landtag ist gut investiert – die Insel ist wirklich wunderschön.

Tinos

Kirche Panagia Evangelistria, Tinos

© Klaus Heidemann / AdobeStock

Für Touristen hat sich die nördliche Kykladeninsel in den letzten Jahren aufgrund ihrer schönen Strände und hochwertigen Unterkünfte zu einem beliebten Reiseziel entwickelt. Für die griechisch-orthodoxen Gläubigen ist Tinos jedoch eine heilige Insel, ähnlich wie Lourdes: der Ort, an dem die Jungfrau Maria erschien und wo die wunderschöne Kirche Panagia Evangelistria steht. Bekannt ist Tinos auch für den Marmorabbau. Ganze Dörfer sind aus Marmor gebaut, und viele Bildhauer bearbeiten den Stein und stellen Exponate aus. Griechenland-Chartersegler sind begeistert von der typischen Kykladen-Architektur und den wunderschönen Taubentürmen, Relikten aus venezianischer Zeit.

Mykonos

Windmühlen von  Kato Milli

© Levgen Skrypko / AdobeStock

Wunderschöne Dörfer aus weißen Häusern mit leuchtend blauen Fenstern und Türen, strahlende Sandstrände und das typische griechische Flair zeichnen Mykonos aus. Promis, Prunk und Pomp samt rauschenden Partys sind das andere Gesicht von Mykonos. Unbeeindruckt von Stars und Sternchen steht das Wahrzeichen der Insel: Die Windmühlen aus dem 16. Jahrhundert. In der Hauptstadt Chora kann man unter Weinreben vor einer schönen Taverne sitzen und mit einem Schluck des guten griechischen Rotweins die Gassen und Plätze beobachten.

Delos

Löwenterasse auf Delos

© Danita Delimont / AdobeStock

Apollo selbst soll auf der heiligen Insel inmitten der Kykladen geboren worden sein. Das machte Delos in der Antike zu einem heiligen Ort, an dem die alten Griechen den Sonnengott verehrten. Bis heute pilgern gläubige Touristen nach Delos, um die Ruinen antiker Tempel zu sehen und das Archäologische Museum zu besuchen. Die Insel ist seit 1990 als UNESCO-Weltkulturerbe anerkannt. Diejenigen, die sich die Mühe machen, den Kynthos-Hügel zu erklimmen, werden mit einem Blick auf den Ring der umliegenden Kykladen-Inseln belohnt.

Sifnos

Kirche Chrysopigi, Sifnos

© Konstantinos / AdobeStock

Dank seiner Gold- und Silberminen war Sifnos eine der reichsten Inseln Griechenlands. Obwohl die Minen inzwischen ausgebeutet sind, ist der Reichtum der Insel in den malerischen Dörfern immer noch sichtbar. Am Chrysopigi-Strand im Südosten liegt das bekannte weiße . 

Sifnos ist ein Knotenpunkt vieler Kykladen-Törns, entweder aus nördlicher Richtung kommend oder ein Schlag aus den südlichen Kykladen in Richtung Athen/Lavrion. Zumindest in der Nebensaison ist Sifnos noch weitgehend von Touristen verschont. Wer einen Tag bleiben möchte, kann die Insel auf Wanderwegen erkunden. Viele führen am Meer entlang und bieten spektakuläre Ausblicke und Fotomotive. Zum Ankern finden sich mehrere schöne Buchten an der Südseite.

Paros

Naoussa

© pkazmierczak / AdobeStock

Paros liegt im Zentrum der Kykladen und ist Start- und Zielhafen vieler Chartertörns. Malerische Buchten und Sandstrände prägen die Landschaft der Insel inmitten von Mühlenfeldern und kleinen Dörfern mit Kirchen und Kapellen. Paros ist zwar kleiner und weniger berühmt als die Nachbarinsel Naxos, aber genauso schön. , die hübsche Hauptstadt mit der Hauptmarina mehrerer Charter-Flotten an der Westküste, bietet das Beste der kykladischen Architektur. 

Außerdem befindet sich hier die , ein byzantinischer Kirchenkomplex aus dem 4. Jahrhundert n. Chr.. Sehenswert ist auch die Inselstadt Naoussa mit einem der schönsten Fischereihäfen der Ägäis.

Naxos

Sphinx im Hafen von Naxos

© boivinnicolas / AdobeStock

Naxos ist die größte Kykladeninsel, die für Segelcrews die schönsten Fotomotive an jeder Ecke bietet. Sie bildet das Zentrum vieler Geschichten aus der griechischen Mythologie und bietet ein reiches kulturelles Erbe. Buchten, kilometerlange Strände und Kykladenarchitektur betören Segler aus aller Herren Länder. 

Die Hauptstadt beherbergt sowohl die weißen, würfelförmigen Häuser als auch imposante venezianischen Gebäude. Das Dorf mit Straßen und Häusern aus Marmor gilt als eines der schönsten der gesamten Kykladen. Empfehlenswert für einen Tag an Land sind die ausgedehnten Wandermöglichkeiten. 

Sehenswert sind die Feudaltürme aus venezianischer Zeit und die Sphinx von Naxos, eine Gestalt aus der griechischen Mythologie.

Amorgos

Chora auf  Amorgos

© kite_rin / AdobeStock

Die windgepeitschte Insel im Herzen der Ägäis ist ideal für diejenigen, die Ruhe und Einsamkeit suchen. Amorgos ist anders als der Rest der Kykladen: schroff und felsig, mit hohen Bergen und tiefen Schluchten. Hotelburgen und lange Sandstrände sucht man vergeblich. Gepflasterte Straßen durchziehen Amorgos und verbinden die Dörfer miteinander. Der schönste und längste Wanderweg ist die , ein altes Sträßchen, das von der nach führt. 

Die wichtigste Sehenswürdigkeit von Amorgos ist das Felsenkloster an einem Steilhang, 300 m über dem Meer gelegen. Es gilt als eines der interessantesten Klöster im Ägäischen Meer.

Weitere Törnvorschläge ab Lavrion in die Kykladen