Durch die hohen Berge und die Nähe des Golfstroms, an dessen Südrand die Azoren liegen, ist das Klima subtropisch. Hier gedeihen sowohl Kaffee, Tee, Bananen und Tabak als auch Weinberge.
Die Segelsaison dauert meist von Mai bis Oktober. In den Sommermonaten ist der Wind durch das Azoren-Hoch oft etwas schwach, meist bis 6 Knoten. Sonst herrscht wechselhaftes Wetter auch über den Tag hinweg, überwiegend mit Winden aus Nordost, Ost und West um 10 Knoten, im Frühjahr und Herbst 15 bis 20 Knoten. Der Wind, egal ob schwach oder stärker, beherrscht das Revier. Zwischen den Inseln kommt der Düseneffekt zur Wirkung, wodurch die Windstärke um 1-2 Bft. erhöht wird.
Wenn ein Island-Tief das Azoren-Hoch nach Süden drängt, kann es auch zu heftigen Niederschlägen kommen, was aber zwischen Juli und Oktober selten vorkommt. Die Temperaturen betragen im Sommer ca. 25-27° C, wobei die Luftfeuchtigkeit recht hoch ist. Innerhalb des Archipels ist es am wärmsten in der Grupo Oriental, die Westgruppe verzeichnet etwas niedrigere Temperaturen, dafür stärkeren Wind. Auch im Winter wird es nicht richtig kalt. Allerdings können an der Küste öfters Tage mit dichtem Nebel vorkommen.
Beste Segelzeit: Mai bis Ende September.
Einfach im Sommer, mittel in der Vor- und Nachsaison.
Im gesamten Revier genügen Grundkenntnisse der terrestrischen Navigation. Es gilt das Lateralsystem A. Der Tidenhub ist gering, maximal 1,40m. Der Tidenstrom kommt nur vereinzelt zum Tragen – etwa im Canal do Faial – mit bis zu zwei Knoten. Die Ausläufer des Golfstroms setzen in südöstliche Richtung mit max. 0,5 Knoten. Es gibt keine Untiefen. Der Düseneffekt zwischen den Inseln ist nicht zu unterschätzen. Wer aus dem Windschatten der Inseln heraussegelt, spürt die lange Dünung des Atlantiks.
Auf den Azoren liegen die Gebühren für Liegeplätze noch weit unter den Festlandpreisen. Jede Insel verfügt über einen Yachthafen. Außerhalb der großen Ortschaften wird Ankern in den Buchten nicht empfohlen, da der lange Atlantikschwell ein ruhiges Liegen in den Buchten erschwert. Vielfach gibt es lange Hafenmolen, in deren Schutz teilweise kostenlos geankert werden darf. Die Liegegebühren in Faial, Sao Jorge, und Pico sind für Charterboote unseres Partners Sailazores im Charterpreis enthalten.
Die Azoren befinden sich außerhalb der Europäischen Grenzen, daher muss auf jeder Insel ein- und ausklariert werden. Auf den größeren Inseln sind die Behörden meistens zusammen in einem Gebäude untergebracht, das vereinfacht den Ablauf der Einklarierung. Auf den kleineren Inseln übernimmt die Hafenpolizei in der Regel die Einklarierung.
Im Sommer sind Ponta Delgada, Horta und Terceria täglich mit TAP Portugal via Lissabon erreichbar. Zwischen Februar und November gibt es sonntags einen 4-stündigen Non-Stop-Flug von SATA Internacional ab Frankfurt nach Ponta Delgada auf der Hauptinsel Sao Miguel. Ab München fliegt die SATA samstags von März bis Dezember via Porto ebenso nach Ponta Delgada. SATA Air Acores bietet Nationalflüge zu allen Inseln teilweise mehrmals täglich an. In der Nebensaison erfolgt die Anreise mit Zwischenstopp in Lissabon.
Regelmäßig verkehren Passagierschiffe zwischen Sao Jorge und den Inseln der Zentralgruppe wie z.B. Faial und Pico.
Die Hafenmole von Horta ist mit tausenden liebevoll gemalten farbenfrohen Bildern verschiedener Segelcrews nicht zu übersehen. Die Inseln liegen etwa 50 sm voneinander entfernt. Es ist deshalb empfehlenswert, immer einen Tag fürs Segeln und einen darauffolgenden Tag für die Inselbesichtigung einzuplanen. Die Azoren sind für mediterranes Buchtenbummeln nicht geeignet.
Nicht vergessen: Im Mai und Juni wird es durch die Karibik-Rückkehrer in den Häfen voll.
Inselausflüge nach Ponta dos Capelinhos auf Faial, Stadtbesichtigung von Angra do Heroismo (UNESCO Kulturerbe) - Miniaturausgabe von Alt-Lissabon - auf Tercera und Besuch der Peter Café Sport-Bar in Horta, der berühmtesten Bar des Atlantiks. Von Pico de Esperanca auf Sao Jorge genießt man einen Rundumblick und kann die Nachbarninseln als 360-Grad-Panorama-Bild festhalten! Nicht vergessen: Feste Schuhe (am besten Wanderschuhe) mitnehmen und Zeit für Inselausflüge einplanen! Aber aufgepasst: Hier lauert Suchtgefahr - denn wer einmal die sehr abwechslungsreichen Inseln kennengelernt hat, wird hier wohl wieder segeln wollen!