Amerigo Vespucci, der große Seefahrer aus Florenz, hat zu Beginn des 16. Jahrhunderts vor der Küste Brasiliens kreuzend, in sein Tagebuch notiert: "Wenn es auf Erden ein Paradies gäbe, dann würde es diesem Flecken ähneln".
Damit meinte er nicht die Bucht von Rio, sondern die Gegend um die Baia de Ilha Grande - die Bucht um die Große Insel, 60 Seemeilen südlich von Rio de Janeiro. Die Große Insel beherrscht diese weite Bucht. Mit ihren Einschnitten und zahlreichen Ankerplätzen ist sie ein Novum an der ansonsten nahezu glatten Küste Brasiliens.
Im Inneren der Bay lässt sich die mächtige Brandung des Südatlantiks nur noch erahnen. Das Revier ist geschützt und bietet somit ideale Bedingungen für einen entspannten Segeltörn.
Die Einheimischen nennen diesen Teil ihres Landes einerseits Costa Verde, denn überall wo der Anker fällt ist es über alle Maßen grün. Für jeden Tag des Jahres hat die Natur eine grüne Insel bereit, und - was noch schöner ist - mehr als 100 Palmenstrände, eingerahmt von unglaublich üppiger tropischer Vegetation in allen Stufen der Farbskala.
Dazu weht immer eine sanfte Brise vom Meer, die das Wasser zum Flimmern und die Palmen zum Rauschen bringt. Aber die Ilha Grande wird auch die Insel der Piraten, der Sklaven und der Strafgefangenen genannt, weil hier früher mächtig geplündert und mit Sklaven gehandelt wurde. Die über 300 Eilande und Inselchen boten Unterschlupf und gute Verstecke.
Heute gibt es im Gebiet der Baia de Ilha Grande 15 Marinas, in denen man festmachen kann und geschützt liegt; ansonsten wird frei geankert. Die Ilha Grande ist landschaftlich das Schönste, was das Revier zu bieten hat. Mal schmückt sie ihre Gipfel mit weißen Wolken, mal reckt sie ihre vielen Felsnasen in den Himmel.