Der Küstenstreifen ganz im Süden des Landes war der letzte Teil Portugals, den der portugiesishe König 1292 von den Mauren zurückeroberte. Aus der Maurenzeit sind noch die Merkmale einer einzigartigen Bauweise mit Dachterassen, den verzierten Schornsteinen und die weissgetünchten Häuser erhalten.
Die Algarve – das Wort leitet sich übrigens aus dem arabischen „Al-gharb“ ab, was schlicht „der Westen“ bedeutet – galt schon immer als eine der schönsten Küsten Europas. Angeblich sollen hier schon die Römer Urlaub gemacht haben.
Im Norden der Algarve schützten die Gebirgsketten Espinhaço de Cao, Monchique und Caldeirao die Küste vor dem Wind. Es ist das grünste und fruchtbarste Gebiet des Landes: Feigenbäume, Orangenbäume und blühende Mandelbäume verleihen Farbe.
Lagos ist einer der ältesten Orte der Algarve und historisch betrachtet, einer der interessantesten. 1441 traf hier die erste Ladung schwarzer Sklaven aus Afrika in Europa ein. Heinrich der Seefahrer machte Lagos zum Sprungbrett für die Eroberungen in Übersee.
Die bizarren Felsen Ponta de Piedade sind ein häufiges Postkarten-Motiv. Die vollständig nach See geschützte Marina Lagos liegt am Westufer des Flusses Rio Bensafrim und ist nur wenige Gehminuten von der Altstadt entfernt. Lagos ist eine der am meist besuchten Städte der Algarve und aufgrund seiner Vielfalt an Stränden, Bars, Restaurants und Hotels, bekannt für sein pulsierendes Sommernachtleben und Partys. Dort wird dem verwöhnten Segler alles geboten, was er sich wünschen kann.
Im Süden liegt der gesamte Küstenstreifen eine ausgedehnte Fläche mit malerischen Stränden zwischen Sandsteinfelsen, die durch die Erosion zu Skulpturen geformt wurden. Zerklüftete Steilküsten, kleine Inselchen, Felsbögen und von kristallklarem, ruhigem Wasser umspülte Höhlen und Grotten kennzeichnen diesen als Barlovento - Felsalgarve - bekannten Küstenabschnitt. Gut ausgebauten Marinas Lagos, Portimao und Vilamoura und hübsche Fischerorte Alvor, Ferrafoudo, Carvoeiro einer der wenigen Anlaufziele während eines Segeltörns an der Algave.
Das Cap Santa Maria mit dem gleichnamigen Leuchtturm bildet die Einfahrt zu den Häfen Faro, Olhao und den Lagunengewässern in Sotavento - Sandalgarve..
Die Lagune Ria Formosa ist eine ca. 30 Seemeilen lange und ca. 11.000 Hektar große Landschaft ungewöhnlicher Art. Sie ähnelt dem Wattenmeer der Ostfriesischen Inseln, ist aber reicher an südländisch-buntem Leben. Fuzeta und Cabanas sind ein Erlebnis.
Tavira ist die östlichste der portugiesischen Lagunenhäfen, berühmt durch seine über 20 Kirchen und Moscheen, wohl noch die schönste und interessanteste Stadt Portugals. Die traditionellen "Portas de reixa" (Lattentüren), die für die Belüftung der Häußer sorgen) und die "Telhados de tesoura" - "Schatzdächer" genannte, viergeteilte hölzerne Walmdächer - sind neben den Salinen Wahrzeichen der Stadt.
Die im Sommer vorherrschenden Winde im westlichen Teil von Algarve kommen meist aus nördlicher Richtung, wobei man ständig auf Thermik achten muss. Sie setzt gegen Mittag aus Südwesten ein, dreht auf Nordwest und kann dabei kräftig auffrischen. Nach Osten Algarves zu läßt der sogenannten "Portugiesische Passat" nach, bis in der Nähe von Cadiz nachmittags ein südwestlicher Seewind anzutreffen ist.
Ein Tief aus Marokko sorgt für Schauer mit stürmischen Ost- oder Südostwind. In den Sommermonaten kann man öfters mit Nebel rechnen.
Der meiste Regen fällt zwischen Oktober bis April. Durchschnittliche Lufttemperatur in Juli in Lagos beträgt ca. 36°C.
Der vom Tidenhub bis zu 3 m verursachte Gezeitenstrom kann in Flüssen, Flussmündungen und in den Einfahrten zu den Lagunen mit bis zu 5 kn laufen. Starke Regenfälle im Hinterland können den Strom sogar verstärken.
Beste Jahreszeit: Das Revier Algarve gilt als Europas einziges ganzjähriges Segelrevier. Aber in den Sommermonaten sind die Häfen häufig überfüllt. Unsere Empfehlung sind die Monate April bis Juni und September/Oktober.
Mittel bis anspruchsvoll. Familientauglich, da schöne Strände, viel Abwechselung.
Es gibt Lateral System A. Obwohl das Revier gut betonnt und befeuert ist, kann es Probleme in Flüssen und Lagunen geben, deren Fahrrinnen sich laufend ändern können
Entlang der ca. 150 km langen Algarve-Küste Portugals liegen größtenteils die Häfen in den Flußmündungen. Es gibt auch wenige Ankerbuchten in den Lagunen Faro, Olhao und Tavira. In der Regel sind Wartekais in den Hafeneinfahrten eingerichtet, bis man eine Liegeplatz zugewiesen bekommt. Fast überall sind die Versorgungsmöglichkeiten gut.
In jedem Hafen muss mit Bootsschein, Versicherungsnachweis sowie Crewlisten einklariert werden. Die Steganlagen der Marinas in Portugal sind mit Türen gesichert. Zugangskarten beim Einchecken gegen Pfand.
Lowcost-Carrier Germanwings fliegt samstags ab Düsseldorf, Köln/Bonn, Stuttgart und München nach Faro. Ebenso Ryanair von einigen deutschen Flughäfen. Linienflüge mit der TAP via Lissabon.
Das Einlaufen in einige Fluss- oder Laguneneinfahrten sollte bei Ebbe vermieden werden.
Der Tagesankerplatz in Ponta da Piedade bei Lagos bietet guten Schutz nur vor Nordwestwind. Man ankert in nicht weniger als 5 Meter auf einem felsigen Boden. Man sollte sich von den Felsköpfen, die verstreut sind, fernhalten. Es gibt einige Tourboote, die herumfahren und in den Hochsaisonmonaten ein wenig störend sein können. Aber die Landschaft ist atemberaubend mit spektakulären Kalksteinfelsen und einem Netz von Höhlen.
Entenkammmuscheln – Percebes – sind eine besondere Delikatesse und eine Spezialität der Region.
Der bedeutende Förderer der portugiesischen Expansion nach Übersee war Heinrich der Seefahrer (1394 - 1460). Er hat damals mit seiner Weitsicht erkannte, dass solch ein großes Unternehmen nicht ohne die Wissenschaft durchgeführt werden konnte. Mathematiker, Kosmographen, Kartographen in seiner Seefahrer Akademie in Sagres haben ihr bestes getan, damit die Portugiesen wie Vasco da Gama das erste Volk Europas waren, die die Küste des afrikanischen Kontinents umsegelten und auf dem Seeweg in die fernen Länder des Orients und im Westen, nach Brasilien kamen.
Heute wird die stattliche Festung von Sagres aus dem 14. Jh. und die aus Steinen zusammengelegte Windrose Rosa dos Ventos aus dem 15. Jh. (Durchmesser von 43 m), welche von der Heinrich dem Seefahrer für seine Berechnungen gedient haben sollte, von den Segler bewundert.
Zu den bereits bestehenden nautischen Kenntnissen mussten Verbesserungen im Schiffbau hinzukommen, die es ermöglichten, den unbekannten Schifffahrtsbedingungen im Südatlantik zu begegnen. So erscheint im 14. und 15. Jahrhundert die Karavelle (ein typisch portugiesisches Schiff), ein leichtes und mit Lateinersegel gut ausgestattetes Segelschiff, das einfach zu manövrieren war und auch hoch am Wind segeln konnte, sodass es schnell über den Atlantik glitt.
Im 16. Jh. erschien ebenfalls das nautische Astrolabium, ein astronomischen Messinstrument, das sich als ausgesprochen nützlich erwies und ein wesentliches Hilfsmittel für die Schiffahrt darstellte.