Tiefe Wälder, raue Küsten - ein gewaltiger Schauplatz der Natur: Das ist das schönste Segelzentrum an der amerikanischen Ostküste zwischen New York und Portland, dort wo am Cape Cod die Mayflower anlegte und Amerika entdeckt wurde.
Im Zentrum des Reviers liegt der Ausgangspunkt für Törns nach Norden bis zum Cape Elisabeth oder nach Süden bis zur Freiheitsstatue: Newport auf Rhode Island, das altehrwürdige Segelzentrum mit der malerischen Narragansett Bay.
Vom kleinen Segelboot bis zur Millionärsyacht liegt hier alles friedlich beieinander. Kennedy segelte hier mit Jackie, und viele ehemalige Präsidenten haben ihre imposanten Villen am Ufer stehen. Alle zwei Jahre hält der renommierte New York Yacht Club seine Race Week in den historischen Gewässern von Newport ab.
Der legendäre America's Cup wurde seit 1930 hier ausgetragen, bis 1983 die Australier gewannen und die amerikanische Siegesserie beendeten. Die echte America’s-Cupper wie "Freedom", "Weatherly und "Intrepid" liegen in Newport vor Anker.
Von Newport aus erschließt sich eines der schönsten Segelrevier Amerikas, das nicht nur mit herrlichen Brisen aufwartet, sondern auch mit sauberen Stränden, perfektem Schutz, atlantischer Herausforderung, idyllischen Orten und Köstlichkeiten wie den berühmten Neuengland-Hummer. Was will ein Segler mehr?
Vineyard Haven, Martha’s Vineyard, die flache Insel Nantucket, wo die Szenen aus Moby Dick gedreht wurden, Wood Hole in Hadley Harbour sowie Padanaram - uncharted haven - sind die Höhepunkte eines Einwochen-Törns ab Newport. Wenn man mehr Zeit hat zum Segeln, kann man Onewaytörns nach Boston oder nach New York planen.
Charakteristisch für die Küste ist der zerklüftete Ufersaum und das in den Atlantik hineinragende Cape Cod. Es ist ein Revier der Gegensätze. Draußen auf dem Atlantik nördlich von Cap Code kann es schon mal zur Sache gehen, aber Sturm gibt es selten und wenn, dann in der Zeit, in der nicht mehr gesegelt wird von Oktober bis April.
Dagegen bietet die tief zerklüftete Küste mit ihren Einschnitten, Buchten, Fjorden und Meeresarmen guten Schutz und zauberhafte Orte zum Anlegen und Entdecken.
Der Wind weht überwiegend aus Südwest, Stärke 3 bis 5 - 6 Bft. Nach Durchzug einer Kaltfront dreht er auf Nordwest. Stürme sind im Segelmonaten Mai bis Oktober selten. Thermische Winde können auch an Sommertagen mit bis zu 25 Knoten wehen. Temperaturen können im Sommer auf 32° steigen, manchmal auch mehr; das Wasser hat im Sommer um ca. 22°. Wetterberichte bei allen Hafenmeistern, im Internet und via UKW-Funk.
Mittel. Gezeitenverhältnisse und Nebelbänke machen die Navigation an der Ostküste ein wenig knifflig und anspruchsvoll.
Die Tidenverhältnisse - ca 1,20 m Tidenhub - sind ähnlich wie in der Nordsee, also zu beachten. Die Ströme setzen durchschnittlich mit 1,5 kn in Ost-West-Richtung, manchmal auch mehr. Gefährlich sind die Engstellen wie Woods Hole wegen starker Tidenströme. Nebelbänke können im Juni plötzlich auftreten. Gute Betonnung, aber Achtung amerikanisches System: von See kommend liegen die roten Tonnen an Steuerbord, die grünen an Backbord. Wassertiefen in den Seekarten sind in Fuß angegeben! Beste Segelzeit: Mitte Mai bis September.
Hier finden die Segler eine große Auswahl an abwechslungsreichen Häfen und Ankerplätze während eines Segeltörns ab Newport:
Für EU-Bürger genügt ein Reisepass, der noch mindestens 6 Monate gültig ist. Ab Anfang September 2010 sind die ESTA-Gebühren für die Einreisegenehmigung in die USA max. 72 Stunden vor Abflug nur über Internet selbst zu beantragen. Diese betragen ca. 18 USD pro Person und werden jeweils per Karte bezahlt.
Von den großen deutschen Flughäfen mit verschiedenen Linienfluggesellschaften nach Boston:
United fliegt direkt ab Frankfurt, ansonsten u.a. mit Delta (via JFK/New York), Air France (via Paris), KLM (via Amsterdam), British Airways (via London/Heathrow), SAS (via Kopenhagen). Transfer per Mietwagen oder Taxi nach Newport.
Ohne gute Vorbereitung einfach los zu segeln. Tide, Wind- und Wetterverhätnisse müssen täglich eingeplant werden.
Die Altstadt von Newport und die "Cottages" sollten Sie unbedingt ansehen. Die Atmosphere im Restaurant "Black Pearl" im Newport Harbour ist einmalig. Empfehlenswert ist der Languste zum Captain's Dinner. Ein Besuch der Stadt Plymouth in der Cape Cod Bay, wo man die Nachbau der "Mayflower" im Wasser besichtigen kann, ist auch eine interessante Abwechslung.
Ein großartiges Erlebnis ganz anderer Art ist das Whale Watching; direkt vom Fischerdorf Galilee in Narragansett aus startet man regelmäßig zu den Beobachtungstouren.