Nordwestlich von Anguilla, nur 13 Kilometer entfernt, liegt eine kleine, tief liegende Felseninsel: Dog Island. Ihre 128 ha große Fläche ist größtenteils mit dichtem und stacheligem Buschwerk bedeckt. Steile Klippen zeigen die Narben jahrelanger Wellenschläge; die Wunden sind bedrohlich – gezackte Spitzen und tiefe Spalten. Im krassen Gegensatz dazu stehen die weißen Sandstrände, die von weitem so aussehen, als würden sie von sanften Wellen umspült. Doch der Schein trügt oft.
Die Küstennähe ist oft starken Grundseen und Dünungen ausgesetzt, dass man sich sogar mit einem Dinghy nicht einfach anlegen kann.
Für eine kleine Insel ist Dog Islands Ökologie sehr erstaunlich. Kleine Laufeidechsen sprinten über die heißen, trockenen Felsen und den staubigen Lehmboden. Vögel wie Regenpfeifer und Flussuferläufer waten in den seichten Gewässern der Salzteiche, während Fliegenschnäpper, Grasquits und Bananaquits (Zuckervogel), ihre Melodien irgendwo zwischen Kakteen und Buschwerk singen. Aber es sind die Seevögel, die die am meisten Aufmerksamkeit der Besucher auf sich ziehen.