Bei Yachtcharter in der Adria denken Segler direkt an Kroatien: Doch ein Großteil der Adria gehört zu Italien und die Region bietet ein abwechslungsreiches Revier für einen Segelurlaub. Zwar ist die italienische Adria noch nicht so erschlossen wie der kroatische Teil - trotzdem gibt es ausreichend Marinas und Liegeplätze und eine angemessene Infrastruktur. Und nicht zuletzt genießt man hier einen Bootsurlaub abseits des Massentourismus.
Segelt man entlang der Adriaküste von Italien genießt man die unterschiedlichsten Landschaftsbilder: Ganz im Osten ist die Küste eher felsig bis sie in die Po-Ebene übergeht. Flache Landschaften mit feinen Sandstränden bestimmen die Küste von Grado bis Rimini. Zwischen Venedig und der Ortschaft Ferrara liegt das Podelta, eine bezaubernde Lagunenlandschaft. Weiter Richtung Süden wechseln sich felsige Küsten und Sandstrände ab. Am Stiefelabsatz von Italien wird die Küstenlandschaft wieder felsiger.
Bei einem Yachtcharter an der Adriaküste von Italien kann man mit kurzen Schlägen in das gegenüberliegende Kroatien segeln. Nach nur wenigen Seemeilen ist man mitten in Istrien. Doch auch ein Segelurlaub im italienischen Revier bietet zahlreiche lohnenswerte Ziele: Im Norden wird vor allem die weltbekannte Hafenstadt Venedig oft angesteuert. In Richtung Süden erreicht man die schönen italienischen Badestrände der Adria und ankert in Ortschaften wie Rimini, Cervia, Cesenatico, Riccione und Cattolica.
Triest - direkt am Golf von Triest gelegen - ist der bekannteste und wichtigste Hafen der italienischen Adria. Die norditalienische Stadt grenzt an Slowenien und ist mit knapp 200.000 Einwohnern eine der Metropolen der Region. Triest ist ein Zentrum der Nautik und Meereskunde - die Altstadt absolut sehenswert. Wenige Seemeilen westlich befinden sich die Lagunen von Grado und Marano mit dem größten nautischen Komplex von Europa, die Marina Aprilia Maritime.
Lesen Sie unten mehr zu den Segelbedingungen im Revier. Törnvorschläge für die Region finden Sie hier.
An der Adriaküste von Italien bieten wir Segelyachten und Katamarane für einen Bareboat-Charter, sowie Crewed Yachten und Hausbooturlaub an.
Das Klima im Adriatischen Meer wird geprägt durch sehr warme, trockene und niederschlagsarme Sommer. Der Winter ist mild, zum Teil regenreich und feucht.
Sommerwinde kommen aus West bis Nordwest und bauen sich über den Tag auf. Nachts herrscht meistens Flaute. Gelegentlich kann auch der berühmte, stürmische Wind Bora aus Nordost vom Balkan her einfallen, meistens in der Wintermonaten. Allerdings weht die Bora schwächer als an der Küste Kroatiens oder Sloweniens. Wassertemperaturen bewegen sich zwischen 13 Grad im Januar und 24 Grad im August.
Die beste Jahreszeit liegt zwischen April und Juni sowie September und Oktober, wenn es nicht mehr so heiß und voll ist. Auch ist die Mückenplage in diesen Monaten erträglich.
Im Sommer einfach, wenn der Mistral weht. Mittlerer Schwierigkeitsgrad im Frühjahr und Spätsommer, wenn der stürmische, kalte und böige Fallwind Bora durchs Revier fegt.
Tidenerfahrung ist vom Vorteil.
In der Lagune von Venedig:
Die schiffbaren Kanäle der Lagune von Venedig sind ein- oder beidseitig mit Dalben gekennzeichnet, die aus drei Pfählen bestehen. Die Spitze und die Nummerierung zeigt immer in Richtung Kanal.
Es gibt 3 Einfahrten in die Lagune: die bekannteste ist Porto di Lido zwischen den Inseln Cavellino und Lido, mehrere hundert Meter breit. Zwei weitere, südlich gelegene Einfahrten sind Porto di Malamocco und Porto di Chioggia.
Der Tidenhub in der Lagune beträgt ca. 1 Meter. Zwischen den Inseln und in den Kanälen kommt es zu starker Strömung, die beim Anlegen oder Festmachen unbedingt beachtet werden muss.
Das Hafennetz - vor allem für Charteryachten - ist nicht so dicht wie im kroatischen Revier gegenüber. Zu den wichtigsten Häfen in der italienischen Adria gehören Triest, Venedig, Ravenna, Ancona, Pescara, Ortona, Brindisi.
In der Lagune von Venedig:
In der Lagune gibt es keine klassischen Ankerbuchten, man fährt in die Marinas ein. Ansonsten kann man auch in den einsamen und breiten Kanälen ankern, in denen keine Linienschifffahrt unterwegs ist.
Die Etappen in der Laguna ab Venedig Certosa Marina sind kurz. Die Inseln Burano, San Francesco, San Erasmo, Venedig, Poveglia, Casone di Zappa, Pellestrina und Chioggio sind sehr abwechslungsreich. Während des Venedig-Törns erlebt man immer eine andere Facette der Lagunenleben mit.
Die Guardia di Finanza überprüft stichprobenartig Schiffspapiere (Eigentumsnachweis) und die Sicherheitsausrüstung.
Für die Anreise zu einem Yachtcharter ab Triest bietet sich die Fahrt mit dem Auto vor allem für Segler aus dem süddeutschen Raum, Österreich und der Schweiz an. Für die Strecke von München nach Triest benötigt man ca. 5 Stunden. Für die Anreise mit dem Flugzeug gibt es Direktflüge von mehreren deutschen Flughäfen nach Triest.
Für die Anreise zur Venedig Certosa Marina:
Von allen deutschen Flughäfen aus gibt es Verbindungen mit Lufhansa oder Alitalia zum Flughafen Marco Polo. Vom Flughafen ist es 10 Minuten Fussweg bis zur Laporello-Terminal, die Sie auf direktem Wege zur Marina Certoza bringt.
Nicht empfehlenswert ist es, mit einem Lowcost-Carrier den 60 km nördlich liegenden Flughafen Treviso anzufliegen. Die Fahrt zur Marina dauert lang und ist nicht billig.
Durch die Tide von etwas über einem Meter steht in vielen Kanälen von Venedig ein Strom, der durchaus einige Knoten erreichen kann. Der Bootsverkehr ist teils stark und die Fahrweise gewöhnungsbedürftig. Segler dürfen keinen Vorrang erwarten.
Die bunten Fischerinseln Burano mit dem schiefen Kirchturm im Norden sowie die schlanke Pellestrina – ebenfalls ein Fischer- und Muschelräubernest - im Süden der Lagune von Venedig sollte auf der Besuchliste nicht fehlen. Von dem Restaurant auf Pellestrina aus hat man einen einmaligen Blick zur Lagune. Der besonderen Inselwein Orto der Insel San Erasmo wird auch in Venedig in der Vinothek Dai do Concari zum Verkosten angeboten.
Was man in Triest nicht versäumen sollte sind die Kathedrale von San Guisto und das Caffé San Marco. Ein wenig maritime Geschichte ist am Canale Grande zu erahnen. Hier machten früher die großen Segelschiffe fest und haben ihre Waren entladen. Für einen Sundowner bietet sich das Café Urbanis oder die Bar des Grand Hotel Duchi d’Aosta in Triest an. Mit einem Segelboot lässt sich nördlich von Triest in der Region Friaul auch der kleine Hafen von Duino ansteuern. Das Schloß Castello Vecchio di Duino ist noch heute im Besitz der Familie Thurn & Taxis. Hier schrieb Rainer Maria Rilke seine „Duineser Elegien“.
Navigieren Sie durch das Labyrinth der venezianischen Kanäle, halten Sie bei Torcello oder San Francesco del Deserto an und entdecken Sie die Geschichte dieser einzigartigen Handelsmetropole!