Sardinien ist der Inbegriff südländischer Lebensfreude und bietet ein schönes und sonniges Revier für einen Yachtcharter im Mittelmeer. Sardinien ist nach Sizilien die zweitgrößte Insel im Mittelmeer und verzaubert mit langen Sandstränden, Steilküsten, Naturhäfen und reizenden Inseln. Zudem findet man entlang der vier "Costas" von Sardinien ein abwechslungsreiches Revier ohne eingefahrene Charterrouten.
Bei einem Yachtcharter an der Nordküste von Sardinien erfreuen sich vor allem die Costa Smeralda und die Inselgruppe La Maddalena großer Beliebtheit. Hier segelt man in azurblauem bis smaragdfarbenem Wasser, ankert in malerischen Buchten und genießt den Luxus mondäner Marinas. Porto Cervo gilt dabei als touristisches Zentrum der Costa Smeralda und als Treffpunkt des internationalen Jetsets.
Einen Kontrast dazu bietet ein Segelurlaub an der Costa Verde, der grünen Küste im Südwesten von Sardinien. Dieses Segelrevier ist noch nicht so erschlossen und gilt als Geheimtipp. Abgelegt wird von Carloforte auf der kleinen Insel San Pietro. In dem malerischen Revier finden Yachturlauber ruhige und abgeschiedene Ankerbuchten und Liegeplätze.
Die Südküste von Sardinien - Costa del Sud - bietet zahlreiche größere und kleinere Ankerbuchten im Wechsel mit felsigen Landzungen aus schroffem Granit und Sandstein. Hier befindet sich auch Cagliari, die Haupt- und Hafenstadt der Mittelmeerinsel.
Die vierte "Costa" Sardiniens ist die Costa Paradiso: Die paradiesische Küste. Diese erstreckt sich entlang der Nordküste Sardiniens. Neben kleineren pittoresken Sandstränden und Badebuchten bietet diese Segelregion eine gigantische Granitküste.
Alle vier Küsten von Sardinien locken mit hervorragenden Segelbedingungen und sicheren Häfen und machen das Segelrevier zu einer der beliebtesten Destinationen für einen Yachtcharter im Mittelmeer. Insgesamt 400 Seemeilen Küstenlinie lassen sich hier ersegeln - für eine Umrundung der Insel sollte man genügen Zeit einplanen. Lesen Sie unten mehr zu den Revierbedingungen...
Im Segelgebiet Sardinien bieten wir Bareboat-Segelyachten und Bareboat-Katamarane, sowie Crewed Yachten und Flottillensegeln an. Törnvorschläge für die Region finden Sie hier.
An der Nord- und Westküste vorherrschend Nordwest- und Südwest-Winde. Der Nordwest ist der Mistral, der bei wolkenlosem Himmel Sturmstärke erreichen kann und in der Düse der Straße von Bonifacio noch um 2 bis 3 Bft. stärker weht. Der Südwind ist der Schirokko, ein feuchter, warmer Starkwind aus Afrika, der aber im Sommer nur selten weht. An der Ostküste können bei Mistral heftige Fallböen rechtzeitiges Reffen notwendig machen. Bei ruhiger Wetterlage setzt sich Thermik durch. Von La Caletta südwärts weht es dann morgens aus Nordost, im Tagesverlauf aus Südost. Windärmste Monate sind Juni und August.
An der südwesteküste Sardiniens ist das Klima typisch mediterran, Regen fällt nicht häufig, hauptsächlich in der Wintersaison. Der fast konstante nordwestliche Wind von max. 4-5 Bf hält die Temperaturen kühl. Häufig kann aber auch Windstille herrschen. In der Umgebung von San Pietro und Sant’Antioco kommt der Wind meistens aus Südwest. Im Herbst können auch Südwestwinde auftreten.
Die gesamte Südküste ist auch den Winden aus dem zweiten und dritten Quadranten ausgesetzt, aber im Frühjahr und Herbst sind auch nordwestliche und westliche Winde häufig und können, wenn sie stark sind, das Segeln zu einer Herausforderung machen. Hinzu kommen häufig Stürme aus Süden, die eine heftige Brandung vor der Küste verursachen. Bei Starkwind entsteht bei Capo Carbonora und Capo Sperone eine unangenehme Kreuzsee. Deshalb ist das Revier nur für erfahrene Crews zu empfehlen.
Beste Segelzeit: Juni und September
Mittel. Vorsicht bei Mistral-Warnungen aus Nordwest, dann herrschen vor der Nordwestküste bei Alghero Sturmwarnung.
Die Navigation ist terrestrisch. Die Küste ist gut befeuert und das Kartenmaterial ist zuverlässig. Vorsicht bei starken Winden in den Fornelli-Passage zwischen der Küste am Nordwesten Sardiniens und der vorgelagerten Insel Asinara. Starke Strömungenn und Grundseen können dort und in der Straße von Bonifaccio auftreten. Bei starken Ost- und Westwinden muß in der Straße von Bonifaccio mit Strömungen in beiden Richtungen und Düseneffekt gerechnet werden.
Achtung Sperrgebiete: Im Maddalena-Archipel, NATO-Basis auf St. Steffano; im Golfo di Oristano und im Golfo di Teulada.
Gutes Häfennetz und geschützten, schönen Ankerplätzen. An der West- und Nordwestküste sind die Abstände dazwischen etwas größer. Liegegebühren sind sehr unterschiedlich, an der Costa Smeralda ziemlich hoch; in der Nebensaison teilweise preiswerter. (Die teuersten Marinas des Mittelmeeres liegen an der Costa Smeralda).
Die Guardia di Finanza kann stichprobenartig Schiffspapiere (Eigentumsnachweis) und die Sicherheitsausrüstung überprüfen.
Flughäfen: Olbia/Costa Smeralda, Alghero /Fertillia, Cagliari/Elmsa. Etliche Low-Cost-Carrier fliegen nach Olbia, Alghero oder Cagliari. Große Fährhäfen: Porto Torres, Olbia, Cagliari.
Umrundung Sardiens in einer Woche, auch in zwei Wochen nur mit Gewalt zu schaffen. Es wäre auch zu schade, diese abwechselungsreiche Inselküste im Eiltempo abzusegeln.
Achtung: Die nördlich von Capo di Pula und südwestlich von Cagliari liegende Bucht Perd'e Sali versandet zurzeit; der Zugang ist nicht möglich. Genauso ist der im Südwesten der Sardinien liegende Hafen von Buggeru am versanden.
Sardinien hat in einigen Regionen klimatische Bedingungen und Bodenformen, die sich hervorragend für den Weinanbau eignen. Unbedingt probieren sollte man den schweren, rubinroten Connonau aus den Regionen Ogliastra und Oliena oder den Weißwein Vermentiono di Gallura mit den höchsten Gütesiegel D.O.C.G.
Monica di Sardinia, Malvasia di Bosa, Vernaccia di Oristano und einige der passablen Roseweine sind zu empfehlen direkt vom Erzeuger, nach einer Weinprobe, zu kaufen.
Ein Besuch der Grotta di Nettuno, Sardiniens schönste Tropfsteinhöhle, ist wärmsten zu empehlen, falls der Segeltörn ab Alghero startet oder endet. Vom fast 170 m hohen Capo Caccia führen 656 Stufen über eine atemberaubend steile, meerumtoste Klippe zum Eingang.
Der Maddalena-Archipel ist einer der bezaubernsten Winkel des gesamten Mittelmeerraumes und von nautischen Gesichtspunkt her auch einer der interessantesten. Er bietet in der Tat unzählige Ankerplätze mit Schutz bei jedem Wetter.
Die Inselgruppe an der Südseite der Straße von Bonifaccio bestehen aus sieben Inseln, die zwei Gruppen bilden. Im Nordwesten liegen Razzoli, Santa Maria und Budelli und im Südosten La Maddalena, Spargi, Santo Stefano und Caprera. Die Inseln des Maddalena Archipels, außer La Maddalena und Caprera, sind aus rötlichen Granit, kahl und niedrig.
Die Inselgruppe La Maddalena verdankt ihren romantischen Ruf dem Schurken und Helden, politischem Flüchtling, Piraten und Freiheitskämpfer Guiseppe Garibaldi. Jetzt halten sich dort weit ruhigere Menschen auf. Segler und Wassersportliebhaber auf La Maddalena, Vogelbeobachter und Garibaldi-Pilger auf Caprera. Die fünf anderen Inseln sind fast alle unbewohnt. Vielleicht ist es für Filmfreunde interessant, dass Michelangelo Antonini den Film "L'Avventura" auf der einsamen Insel Budelli drehte.