Wer es noch einsamer und ruhiger als in der Marina Torregrande liebt, kann an der Ostseite der Halbinsel Sinis im Schatten der Ruinen des antiken Tharros, gut geschützt vor Mistral, ankern. Hier beträgt die Wassertiefe 2 m.
An der Spitze der Halbinsel Sinis an der Westküste Sardiniens gelegen, verfügte um die etwa 730 v.Cr. gegründete, reiche Hafenstadt Tharros über zwei Häfen, einen östlichen und einen westlichen, so dass die Schiffe je nach Wind den günstigeren wählen konnten. Tharros trieb Handel mit Marsilia, den Balearen, Zypern, Ägypten sowie an der Atlantikküste bis Südengland und Irland. Diese Glanzzeit ging zu Ende als die Römer 238 v. Chr. die Stadt eroberten. Nachdem der Ort immer wieder von Piraten überfallen worden war, zogen die Bewohner schließlich nach Oristano.
Die Ausgrabungen zeigen die römische Anlage der Stadt in der Kaiserzeit: eine Straße mit Läden und Tavernen, einen Tempel mit zwei wieder aufgerichteten korinthischen Säulen, eine riesige Zisterne und Thermen, die später in einer Basilika verwandelt wurden. Einzigartig ist aus punischer Zeit ein in Fels eingehauener Tempel mit dorischen Halbsäulen.