Willkommen in Estlands Insellandschaft! Bei einem Chartertörn im Väinameri-Archipel und der Bucht von Riga kreuzt man zwischen den westestnischen Ostseeinseln und dem estnischen Festland.
An der Küste Estlands begeistert vor allem die Kurhauptstadt des Landes Haapsalu. Im Venedig des Ostens - wie die Stadt aufgrund der vielen Wasserläufe auch genannt wird - kommt jeder Besucher auf seine Kosten: Zahlreiche Heilbäder und estnische Saunen laden zu erholsamen Stunden ein, die Vielzahl an historischen Gebäuden und Denkmälern sorgen für spannende Stadtrundgänge. Vor allem musikbegeisterte Segler werden die Stadt lieben: Über das ganze Jahr verteilt gibt es tolle Festivals, wo von klassischer Musik bis hin zu Blues alle Musikrichtungen vertreten sind.
Auf den estnischen Inseln werden ruhigere Töne angeschlagen. Hier können Yachtsegler wunderschöne Wälder durchwandern, an traumhaften Stränden sonnenbaden, in romantischen Buchten und Lagunen verweilen und in den kleinen Inseldörfern estnische Traditionen hautnah erleben. Die einzigartige Tierwelt rundet den einmaligen Urlaub im estnischen Inselparadies ab.
Für einen Segelurlaub vor der Westküste Estlands sticht man am besten in Haapsalu in See - dort bietet die moderne Westmer Marina zahlreiche Liegeplätze und alle Möglichkeiten, um sich für einen Segeltörn im Väinameri und der Rigaer Bucht auszustatten.
Im Segelrevier rund um Estland herrscht zur Hauptzeit von Mai bis Ende September ein mildes Klima und insgesamt im Jahr fünf Monate bestes Segelwetter. Südwestwinde zwischen 5 und 20 Knoten prägen die Bedingungen im Revier. Wind und Wetter sind in diesen Breiten allerdings auch sehr unbeständig. In einer Saison kann das Wetter gut, in der nächsten schon wieder schlecht sein. Mit den Winden verhält es sich ähnlich.
Beste Segelzeit: Mitte Juni bis Mitte August
Leicht bei gutem Wetter. Anspruchsvoll bei schlechtem Wetter und eingeschränkter Sicht. Die Ansteuerung der Häfen ist nicht immer einfach - daher ist das Revier für den ersten Chartertörn nicht zu empfehlen.
In diesem Segelrevier ist die Navigation relativ einfach. Strömungen - durch Ebbe und Flut bedingt - gibt es in dem Binnengewässer Ostsee nicht. Bei starkem Wind und Sturm kann es allerdings zu hohem Seegang kommen. Aufgrund der geringen Wassertiefe im Segelrevier sollte auch mit Vorsicht navigiert werden, da Untiefen und Sandbänke auftreten können.
In der Region Väinameri und in der Rigaer Bucht finden Segler zahlreiche Häfen und Ankerbuchten - von ruhigen romantischen Liegeplätzen bis hin zu lebhaften Marinas.
Estnische Küste
Haapsalu: Die vielen Wasserläufe in der Stadt brachten dem Ort den Namen "Venedig des Ostens ein". Hier finden Yachtsegler die moderne Westmer Marina. Diese wurde 2011 geöffnet und bietet neben 80 Liegeplätzen ein umfangreiches Serviceangebot. In der Kurstadt finden Charterurlauber feine Sandstrände, Heilbäder und eine Promenade. Die Westmer Marina ist der ideale Ausgangspunkt für Segeltörns zu den Inseln Hiiumaa und Saaremaa, zur finnischen Inselwelt und für Segelrouten mit Ziel Riga.
Rohuküla: Am östlichen Ufer des Väinameri - 9 Kilometer von Haapsalu entfernt - liegt der Hafen Rohuküla. Für Segler gibt es hier alle wichtigen Dienstleistungen, wie Strom- und Wasseranschlüsse, sanitäre Anlagen, WIFI und ein Hafencafé.
Virtsu: Im Hafen Virtsu legen hauptsächlich Linienschiffe an - für Segelurlauber gibt es allerdings auch einen Schwimmkai, wo bis zu 12 Yachten Platz anlegen können. Strom- und Wasseranschlüsse sind vorhanden, sowie ein Café, Geschäfte und Waschservices. Kleinere Reparaturen können hier auch durchgeführt werden. Zur Entspannung gibt es im Hafen auch eine Sauna.
Insel Vormsi
Zwischen dem estnischen Festland und der Insel Hiiumaa liegt die Insel Vormsi. Auf 92 Quadratkilometern Inselfläche finden Besucher traumhafte Wälder, einsame Buchten und schöne Lagunen. Zudem begeistert die Vielzahl an Pflanzen- und Vogelarten. Wer mit der Charteryacht anreist, kann im Hafen Sviby anlegen. Dieser dient zwar hauptsächlich der Bedienung der Linienfähre - kleine Schiffe und Yachten finden hier jedoch auch Liegeplätze. Allerdings ist zu bemerken, dass weder Wasserentnahme- noch Waschmöglichkeiten vorhanden sind. Strom ist gegebenenfalls verfügbar.
Insel Hiiumaa
Hiiumaa - auf deutsch auch Dagö genannt - ist die zweitgrößte Insel Estlands. Westlich von Tallinn gelegen, gehört sie zu der Inselgruppe "Moonsund-Inseln". In der waldreichsten Region Estlands kommen besonders Naturfreunde und Wanderer auf ihre Kosten. Für Segler gibt es zahlreiche Möglichkeiten, die Yacht zu ankern. Vor allem die Häfen Heltermaa, Orjaku und Söru bieten gute Anlegemöglichkeiten.
Hafen Heltermaa: In dem kleinen Dorf Heltermaa, an der östlichen Küste Hiiumas gelegen, befindet sich der wichtigste Fährhafen der Insel. Seit 1999 gibt es auch einen Yachthafen, wo Segler gute Liegeplätze, Strom, Wasser, Abfallabgabestellen, sanitäre Anlagen, sowie Reparaturmöglichkeiten vorfinden.
Hafen Orjaku: Einst wurde der Hafen des Dorfes Orjaku als Fischfangplatz genutzt - heute ankern hier Yachten der angereisten Segler. 15 Yachten finden an den Anlegestellen Platz, wo Strom erhältlich ist. Kraftstoff muss man hier bestellen. Ansonsten gibt es sanitäre Anlagen im Hafen, Verpflegungsmöglichkeiten gibt es im Dorf.
Hafen Söru: Bis zu 35 Yachten finden im Hafen Söru am südlichen Zipfel der Insel Hiiuma Platz. Strom, Wasser, Abfallabgabestelle und sanitäre Anlagen sind vorhanden. WLAN ist auch verfügbar. In den Sommermonaten ist die Hafenkneipe geöffnet - im Bootsschuppen finden dann Kozerte statt. Sehenswürdigkeiten finden Besucher hier auch: Das Segelschiff "Alar" und ein Museum in der Nähe des Hafens.
Insel Muhu
Windmühlen, Häuser mit Schilfdächern und verschlafene Fischerdörfchen prägen das Bild der kleinen Insel Muhu, nordöstlich der größten Insel Estlands Saaremaa. Tradition wird hier groß geschrieben und so versprüht die Insel ihren ganz eigenen Charme. Besonders Naturliebhaber werden die Insel schätzen - so gibt es eine üppige Pflanzenwelt, in der sich Elche, Füchse, Rehe und viele Vogelarten tummeln. Charterurlauber finden im Hafen von Kuivastu einen Platz für ihre Yacht. Neben vier Kais gibt es einen im Jahr 2012 fertig gestellten Yachthafen, der bis zu 50 Wasserfahrzeuge beherbergen kann. Grundlegende Services wie Wasser, Strom und sanitären Anlagen sind vorhanden.
Insel Saaremaa
Saarema, welche auf Deutsch auch Ösel genannt wird, ist die größte Insel Estlands und umfasst eine Fläche von 2672 Quadratkilometern. Bekannt ist die Insel südlich von Hiiumaa für historische Bauten, wie die mittelalterliche Arensburg, ihre malerische Landschaft, zahlreiche Windmühlen, die das Bild der Insel prägen und nicht zu vergessen: Das von den Inselbewohnern selbstgebraute Bier. Dank der isolierten Lage hat Saaremaa seine Einzigartigkeit bewahrt und ist so ein beliebter Anlaufpunkt für Segler, die vor der estnischen Küste unterwegs sind. Yachturlauber finden im Norden der Insel den Hafen Triigi zum Anlegen, an der südlichen Küsteliegt das Boot sicher in den Yachthäfen von Roomassaare und Kuressaare.
Triigi: Im Hafen von Triigi an der Nordküste Saaremaas können bis zu zehn Yachten anlegen. Sanitäre Anlagen finden Yachturlauber im Hafengebäude, daneben gibt es ein Café, welches im Sommer geöffnet hat. Strom- und Wasserversorgung ist gegeben.
Roomassaare: Der Yachthafen im Süden der Insel wurde im Jahr 2000 zum besten Hafen Estlands gewählt und bietet alle Annehmlichkeiten einer zeitgemäßen Hafenanlage. Bis zu 40 Gastplätze bietet die Marina. Einziges Manko: Der Ort Roomassare ist nicht gerade sehenswert. Dafür bietet sich die vier Kilometer entfernte Inselhauptstadt Kuressaare als tolles Ausflugsziel an.
Kuressaare: Der Yachthafen von Kuressaare liegt nur 200 Meter von den Sehenswürdigkeiten der Inselhauptstadt entfernt. Fast 130 Boote finden am Kai Platz - Strom- und Wasseranschlüsse, WC, Duschen, Internet, Abfall- und Bilgewasserentsorgung stehen zur Verfügung. Durch die gute Lage des Hafens werden Yachten vor allen Winden geschützt, sodass Segler hier ruhige Nächte verbringen können.
Insel Kihnu
Einst wurde die Insel von Robbenjägern und Fischern bewohnt - heute ist die Insel in der Bucht von Riga aufgrund ihres kulturellen Reichtums unter Touristen sehr beliebt. Die von den Bewohnern noch heute praktizierten Traditionen und der typische Dialekt haben zu einer Aufnahme in die UNESCO-Liste der immateriellen und mündlichen Weltkulturerbes der Menschheit geführt. So sieht man auch heute noch ab und an Frauen in traditionellen Gewändern. Vier Dörfer gibt es auf der Insel - Yachturlauber, welche die Insel ansteuern, finden im Hafen von Kihnu, nahe der Ortschaft Lemsi einen Liegeplatz. Strom- und Wasseranschlüsse sind vorhanden.
Insel Ruhnu
Ruhnu ist die südlichste Insel Estlands und wird als die "Perle des Baltikums" bezeichnet. Einzigartige und geschützte Pflanzenarten kann man hier entdecken oder die 1644 erbaute Holzkirche besichtigen, welche als eines der ältesten Holzbauten in Estland gilt. Für Strand-Fans ist die Insel ein absolutes Muss: So gilt der Strand "Limo" als schönster Strand Estlands. Segler sollten die Insel von Süden her ansteuern. Dort befindet sich der Hafen Ringsu, welcher 20 Liegeplätze mit Strom- und Wasserversorgung bietet. Abfall kann hier auch entsorgt werden. Im Hafengebäude finden Yachturlauber WC, Dusche und eine Sauna.
Für einen Segeltörn in Estland wird der Sportbootführerschein See benötigt (Kopie bitte vorher an uns senden). Zur Einreise ist lediglich ein Personalausweis erforderlich. Ein- und Ausklarieren ist kostenfrei. Es werden stets mindestens zwei Crewlisten verlangt.
Flüge nach Helsinki gibt es von (fast) allen deutschen Flughäfen. Von Helsinki geht es weiter mit der Fähre zur estnischen Küste. Für Segler, die im Norden wohnen, bietet sich auch die Anreise mit Auto und Fähre an.
Tägliches Sonnenbaden ist auch im Hochsommer nicht garantiert.
Relaxen in der Kurstadt Haapsalu und - ein Tipp für die Frauen in der Crew - ein typisches handgestricktes Haapsaluer Schultertuch als Souvenir mitnehmen. Die zahlreichen Leuchttürme auf der Insel Hiiumaa besichtigen - wenn nicht alle, dann sollten man sich zumindest die Leuchttürme Köpu, Ristna und Tahkuna nicht entgehen lassen. Ein Abstecher bei der Arensburg in Kuressare, welche 1380 von einem Deutschen Orden erbaut wurde. Anschließend ein regional-gebrautes Bier bei Sonnenuntergang genießen. Sonnenbaden am schönsten Strand von Estland - dem Strand "Limo" auf der Insel Ruhnu.